Die Flora kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Entworfen wurde das ursprüngliche Gebäude von den Kölner Architekten Max Nohl und Joseph Felten. Es entstand ein palastartiger Wintergarten aus Gußeisen und Glas als architektonische Reminiszenz an den Crystal Palace in London und den Jardin d’Hiver in Paris. Für die Finanzierung des Bauvorhabens sorgte das gehobene Kölner Bürgertum. 1862 gründete man eigens eine „Actien-Gesellschaft zur Anlage eines Botanischen Zier- und Lustgartens“. Mit Zustimmung des preußischen Königs Wilhelm I. wurde kurz danach die Flora KG gegründe. Die Königsgemahlin Königin August, übernahm das Protektorat.
Glanzvolle Eröffnung und Weiterentwicklung
Am 14. August 1864 wurde die Flora mit einem großen Ball sowie einem Konzert samt Feuerwerk feierlich eröffnet. Das Gebäude befindet sich im Zentrum einer Gartenanlage, , die durch den preußischen Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné weitläufig und symmetrisch im sogenannten „gemischten deutschen Gartenstil“, mit Elementen des Barocks, der Renaissance und des englischen Landschaftsstils angelegt wurde. In den folgenden Jahren wurden Park und Gebäude als Ausstellungsgelände genutzt: 1875 und 1888 präsentierten sich Gartenbau-Ausstellungen, 1889 eine Industrie-Ausstellung und 1906 die „Deutsche Kunstausstellung“.
Die Parkanlage wurde 1912 bis 1914 zum Botanischen Garten mit Gewächshäusern für tropische und subtropische Pflanzen und Orchideen erweitert. Beide Teile wurden 1920 zu einer 11,5 ha großen Anlage zusammengefasst.
Neuaufbau nach dem Krieg
Die gesamte Gartenanlage und das Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Für den originalgetreuen Wiederaufbau fehlte nach dem Krieg das Geld und so wurde das ehemalige Tonnendach aus Glas durch ein ziegelgedecktes Walmdach ersetzt, auf die äußeren Türme wurden kleine Zeltdächer gebaut. Die Fassade jedoch blieb weitgehend erhalten.
In den Jahren 1978/1979 wurde das Gebäude von Grund auf restauriert und zu einem attraktiven Banketthaus umgestaltet. Dabei kamen Teile der alten Konstruktionen wieder ans Tageslicht, wie beispielsweise die gusseisernen Säulen im historischen großen Saal. So erhielt die Flora einen Hauch der guten alten Zeit zurück. Als ein wichtiges Erbe der gesellschaftlichen und gartenkünstlerischen Kölner Geschichte wurde die Flora im Juli 1980 in die Denkmalliste der Stadt aufgenommen.
Es folgte die Restaurierung der Gartenanlage. Zu ihrem 125-jährigen Jubiläum wurde sie im März 1988 mit einer großen Festveranstaltung im alten Stil wiedereröffnet.
1995 wurden die Nebenräume der Flora renoviert, die Gastronomiefläche wurde um den Parksalon und das Bistro erweitert. Im Juni 2006 übergab die Stadt Köln der städtischen Tochtergesellschaft KölnKongress den Betrieb der Flora, die bis Mai 2009 die Veranstaltungen in der Flora betreute. Wegen baulicher Mängel musste die Flora zunächst geschlossen werden. 2011 beschloss der Rat der Stadt Köln die Generalsanierung des denkmalgeschützten Gebäudes nach historischem Vorbild zu einem Gesamtbudget von 36 Mio. Euro.
Wiedereröffnung in originaler Pracht
Im Juni 2014 – und damit genau 150 Jahre nach der Eröffnung 1864 – wurde die Flora Köln wie geplant feierlich wiedereröffnet, gleichzeitig feierte der Botanische Garten sein 100-jähriges Jubiläum.
Durch die Generalsanierung hat die Flora Köln wieder ihr gekreuztes Tonnendach erhalten, ein Highlight ist der neu geschaffene, elegante Dachsalon mit einladender Dachterrasse. Die historische Saaldimension des stilvollen Festsaals (800 m²) ließ sich durch Freilegung der vorhandenen Gusselemente wiederherstellen. Im neuen gläsernen Anbau bieten das Bistro, die Orangerie und der Parksalon den passenden Raum für individuelle Veranstaltungsformate.
Besondere Sorgfalt wurde beim Umbau auf Umwelt- und Sozialstandards wie beispielsweise Barrierefreiheit gelegt. Viel Tageslicht und dimmbare LED-Lichter sorgen für eine Wohlfühlatmosphäre, die in jedem Raum vorhandene Klimaanlage für die richtige Wohlfühltemperatur. Die hochwertige Veranstaltungstechnik entspricht modernsten Anforderungen, die Akustik ist in jedem Raum perfekt.
Die Flora gilt nicht erst seit dem Umbau als feine Adresse für Tagungen, Konzerte und gesellschaftliche Veranstaltungen in Köln. Ob Gala-Event mit bis zu 650 Teilnehmern, Tagungs- und Kongressveranstaltung oder eine Hochzeitsfeier mit Familie und Freunden – die Flora Köln bietet für jedes Ereignis das ideale Ambiente.